Ist eine „Tu BiSchewat“ -Meditation geeignet für die TV-Hauptsendezeit?
Manchmal wünsche ich mir, eine neue Reality-TV-Show zu erfinden.
Nicht dass wir nicht bereits genug davon hätten, doch ich denke, es wäre cool, etwas zu haben, das etwas kühner ist, als das, was es derzeit auf dem Markt gibt.
Es ist doch irgendwie ironisch, dass die meisten Reality-TV-Shows eigentlich nichts mit der Realität zu tun haben. Darin wird nichts über die Paris Terroranschläge gesagt, nichts über Atomwaffen. Stattdessen dreht es sich meist nur um Tanzen, Singen und besseres Aussehen. Tja, ich nehme an, dass die Realität einiger Leute sich stark von meiner eigenen unterscheidet.
Tu biSchewat heißt einfach nur „15. Tag des Monats Schewat“.
Die Realität, mit der sich die meisten von uns herumschlagen müssen, hat offenbar viel mit der Farbe Grün zu tun, zumindest wenn man der Werbung glaubt. Unsere Probleme der Zukunft werden nichts mit schlechtem Tanzen oder schlecht frisiertem Haar oder schlechten Möbeln zu tun haben. Sie werden unseren Lebensraum betreffen, dieses Aquarium, das unser Planet darstellt, dessen Zukunft in traurigen Blautönen gemalt wird, wenn wir nicht bald rot sehen, um die Energie aufzubringen, die Zukunft grün zu gestalten.
Und das bringt mich zum Feiertag, den wir Juden in diesem Monat feiern, zu Tu biSchewat. Dabei handelt es sich um einen kleinen Feiertag, der noch nicht einmal einen richtigen Namen hat. Denn Tu biSchewat heißt einfach nur „15. Tag des Monats Schewat“. Das wäre also so, als gäbe es einen Feiertag, der am 13. Juli gefeiert wird und den man dann feierlich „13. Juni“ nennt! Oder als ob Tarzan seinen Jungen „Junge“ nennen würde. Doch obwohl der Name nichtssagend ist, ist die Idee, die dahinter steht, dies keinesfalls. Tu biSchewat ist der jüdische „Tag der Erde“, der „Pflanz-einen-Baum-in-Israel-Tag“. Er erinnert uns daran, dass wir uns um das Land kümmern müssen, um die Umwelt, das Ökosystem, die Tiere, die Luft.
Tu biSchewat erinnert uns daran, dass wir uns um das Land kümmern müssen, um die Umwelt, das Ökosystem, die Tiere, die Luft.
Da es sich um einen jüdischen Feiertag handelt, ist es durchaus angebracht, auch einmal einen kurzen Blick auf die Bibel zu werfen. So beginnt in der Geschichte von Adam und Eva die Story der Menschheit in einem Garten – und nicht in einer Garage. Wir kommen zwar alle am Ende der Bibel in einer Stadt an, doch unsere Wurzeln liegen bei den Bäumen.
„Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte,“ heißt es in 1 Moses 2,8.
Und ein Stück davor:
„Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht…“ (1 Moses 1, 26).
Da all dies damals im Paradies stattfand, wissen wir, dass der „Befehl“ Gottes etwas Gutes war und nicht der Startschuss für eine totale Katastrophe.
Das ultimative Symbol für das Leben in der Bibel ist ein Baum. Der Baum des Lebens.
Seitdem sind jedoch mehr als nur ein paar Fische den Bach heruntergegangen. Unser „Sündenfall“ hat uns, wie auch die äußeren Beweise anzeigen, in die wahrscheinlich einzige Spezies verwandelt, die ihren eigenen Lebensraum zerstört – ob wir dies nun als die Natur an sich oder unseren eigenen Körper verstehen (oder wann haben Sie zuletzt ein Eichhörnchen rauchen gesehen?)… Doch um ehrlich zu sein: Ich bin nicht wirklich ein Pessimist. Ich denke, dass ich genügend Vertrauen an Gott habe, um Ihm zu glauben, wenn Er in der Bibel sagt, dass es keine weitere katastrophale Zerstörung mehr geben wird, bis zum dicken Ende. Und ich habe genug Vertrauen, um Ihm ebenfalls zu glauben, wenn Er in der Bibel sagt, dass wir weiterhin die Verantwortung haben, die Umwelt gut zu behandeln und so zu leben, als wäre die Natur nur eine Leihgabe, um die man sich gebührend kümmern muss.
Habe ich übrigens schon erwähnt, dass das ultimative Symbol für das Leben in der Bibel… ein Baum ist? Der Baum des Lebens (oder Etz Chaijim auf Hebräisch) ist ein altbekanntes Motiv in vielen Synagogen – und auch das ultimative Geschenk, das den Anhängern Jesus versprochen wird, der als der Schöpfer des Lebens bezeichnet wird. Und wenn wir an all das einmal jedes Jahr am Tag Tu biSchewat erinnert werden, um so besser!
Tja, wenn ich nur jetzt endlich mal eine Reality-TV-Show finden würde, die etwas mit der Realität zu tun hat!