Eine Lektion aus Purim für die, die sich nicht an die Vergangenheit erinnern

Das Böse ist allgegenwärtig.

Wir leben in einer Zeit, in der die Aufforderung zur Vernichtung des jüdischen Volkes nicht nur ein historischer Verweis auf Nazideutschland ist. Das Böse ist allgegenwärtig und hat wieder einmal sein hässliches Haupt in Gestalt des iranischen Präsidenten Achmadynedschad erhoben. Dieser unverblümte Führer hat die Vernichtung des jüdischen Volkes zu einem Gegenstand der politischen Willensbildung seiner mächtigen Nation gemacht.

Es gibt eine Warnung an Achmadynedschad und all diejenigen, die den Wunsch nach der Auslöschung der Juden hegen. Wie schon George Santayana sagte: „Diejenigen, die sich nicht an die Vergangenheit erinnern, sind dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ Gott wird nicht untätig herumsitzen und zusehen, wie Israel zerstört wird.

Der Hass des Präsidenten Achmadynedschad gegen Israel ist eine ernste Angelegenheit. Die Presse berichtet über seine „Welt-ohne-Zionismus“-Konferenz in Teheran, in der Achmadynedschad dazu aufrief, Israel zu zerstören (bayad az safheh-ye ruzgar mahv shavad), wörtlich aus dem Persischen übersetzt „austilgen aus der Chronik der Zeit“. Im Lichte von Achmadynedschads Streben nach Atomtechnologie, ist diese Einstellung wahrhaft erschreckend.

Das Buch Ester überliefert, wie ein persischer Politiker namens Haman, seinem Wunsch nach der Vernichtung der Juden Ausdruck verlieh.

Dies ist nicht das erste Mal, dass ein solcher Hass gegen das jüdische Volk in diesem Teil der Welt geäußert wurde. Tatsächlich überliefert das Buch Ester, wie ein persischer Politiker namens Haman, seinem Wunsch nach der Vernichtung der Juden Ausdruck verlieh. „Da gibt es ein Volk, verstreut und abgesondert unter den Völkern in allen Provinzen deines Königreiches! Und ihre Gesetze sind von denen jedes anderen Volkes verschieden, und die Gesetze des Königs befolgen sie nicht; und es ist dem König nicht angemessen, sie gewähren zu lassen. Wenn es dem König gefällt, werde eine Anordnung geschrieben, dass man sie ausrotte.“ (Ester 3, 8-9a).

Was passierte mit Haman und seinem teuflischen Plan, die Juden „aus der Chronik der Zeit auszutilgen“? Die Antwort finden wir im Buch Ester, und in dem Purimfest. Dieser Feiertag feiert, wie Hamans Pläne scheiterten. Man muss nicht jüdisch sein, um Purim wertzuschätzen. Für jeden, der den Herrn liebt, zeigt dieser Feiertag, wie treu Er darin ist, Seine Verheißungen zu erfüllen. Ester ist das einzige Buch in der Bibel ohne spezifische Erwähnung des Namens Gottes, und trotzdem können Seine heiligen Fingerabdrücke überall in der Geschichte gesehen werden. Die Bewahrung des jüdischen Volkes ist ohne Gottes Versprechen und Seine Fürsorge gar nicht zu erklären. Nachfolger Jesu sollten inspiriert von Purim danach streben, Gottes Hand bei der Arbeit hinter den Kulissen in unserer eigenen Zeit wahrzunehmen.

Gleichermaßen sollten die Menschen, die Gottes Handeln nicht in den Bewegungen der jüngeren Geschichte sehen, aus den Lektionen der Vergangenheit lernen. Unglücklicherweise lassen sich viel zu viele heute in polarisierenden Standpunkten über Eschatologie oder dem Zug hin zur „political Correctness“ verheddern. Diese Angelegenheiten vernebeln den Knackpunkt des Konflikts um Israel heute, der nicht so sehr um Land oder Politik geht wie um das Überleben des jüdischen Volkes. Und wenn es um die Angelegenheit des Überlebens von Israel geht, glaube ich, dass Gott selbst ein Zionist ist.

Damit meine ich nicht, dass Gott jede Entscheidung von Israels Regierung gutheißt, oder dass Er sich nicht um andere Völker in der Region kümmert. Ich meine einfach, dass Gott, mehr als jeder andere, Sich absolut für das Überleben des jüdischen Volkes einsetzt – eine Tatsache, die für jeden offensichtlich ist, der die Bibel liest oder sich bewusst der Vergangenheit stellt.

Als Gastredner in vielen Kirchen bin ich immer berührt, wenn Menschen mir erzählen, wie ihre Eltern oder Großeltern ihnen eine Liebe für das jüdische Volk und die Bedeutung des Einstehens für Israel vermittelten. Ich preise Gott für diese treuen Heiligen, die Lektionen aus der Geschichte weitergaben, die Gottes Verheißung aufzeigen, das jüdische Volk zu bewahren.

Was mich wirklich beängstigt, ist die wachsende Zahl der bibelgläubigen Christen, die sich nicht mehr an Gottes souveränes Handeln in der Geschichte erinnern – und es noch viel weniger an die nächste Generation weitergeben. Diejenigen, die nach Gottes Hand in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft suchen, haben die Bibel als einen „Fahrplan“, um Seinen Verheißungen an das jüdische Volk und das Aufstehen für die Bewahrung Israels zu gedenken und sie zu respektieren. Wenn wir diejenigen treffen, die – aus welchem Grund auch immer – diese heilige Pflicht beiseite geschoben haben, sollten wir sie an die Worte des Propheten bezüglich der Hingegebenheit Gottes an das jüdische Volk erinnern: „… denn wer euch antastet, tastet Meinen Augapfel an“ (Sach 2, 12).

…denn wer euch antastet, tastet Meinen Augapfel an“ (Sach 2, 12)

Ich glaube, dass es eine Christenpflicht ist, Seite an Seite mit Israel zu stehen, nicht wegen der Politik, nicht wegen der Endzeitprophetie, sondern weil es der Ort ist, an dem Gott stand und immer noch steht. Der Herr fährt fort, diejenigen zu segnen, die Sein Herzensanliegen in Bezug auf Israel teilen und ich glaube, dass das Gegenteil auch immer noch stimmt. Konfrontiert mit der Wahl, für Israel einzustehen, oder die Gelegenheit verstreichen zu lassen, als Fürsprecherin einzutreten, klingen Mordechais Worte an Ester richtig, nicht nur für die Vergangenheit, sondern auch für die Zukunft: „Denn wenn du zu diesem Zeitpunkt wirklich schweigst, so wird Befreiung und Errettung für die Juden von einem andern Ort her erstehen. Du aber und das Haus deines Vaters, ihr werdet umkommen. Und wer erkennt, ob du nicht gerade für einen Zeitpunkt wie diesen zur Königswürde gelangt bist?“ (Ester 4, 14)