In Städten und Vororten, von Schaufenstern bis zu Stadtteilen voller Festschmuck kann man sich der Anziehungskraft und Schönheit des Lichtes auf wunderbare Art und Weise nicht entziehen. Es lädt alle zu festlicher Stimmung ein.
Warum finden wir diese Lichterfeste so anziehend? Wissenschaftler haben versucht dieses komplexe Phänomen des Lichtes mit der Sprache der Physik zu erklären, basierend auf der Quantentheorie, der Wellentheorie usw. Glücklicherweise müssen wir nicht alle die Eigenschaften des Lichtes verstehen, um den Gewinn seiner Schönheit zu empfangen. Genauso ist es mit Gott.
Ich muss auch nicht die Physik des Lichtes verstehen, um dessen Schönheit zu genießen. Wir können festliche Lichter wegen ihrer einfachen Schönheit genießen, aber wir können ihnen auch erlauben, uns auf eine tiefere Bedeutung und eine weit tiefere Schönheit hinzuweisen.
In dieser Jahreszeit feiern wir Juden Chanukka. Das Wort „Chanukka“ bedeutet eigentlich „Einweihung“. Es ist im Allgemeinen bekannter als Lichterfest, aufgrund der bekannten Tradition des Lichanzündens am neunarmigen Leuchter – genannt Menora oder Chanukkia – an jedem Abend des achttägigen Festes. Gemäß der Tradition dienen die Kerzen der Menora dazu, uns an das Wunder zu erinnern, das während des zweiten Jahrhunderts v. Chr. geschah, als während der Wiedereinweihung des Tempels eine Tagesration Öl für acht Tage ausreichte. So blieb genügend Zeit, mehr Öl herzustellen und zur Weiterverwendung zu heiligen.
Als das jüdische Volk den Tempel wiedereinnahm, war kurz zuvor das jüdische Laubhüttenfest gefeiert worden. Während der Zeit des Zweiten Tempels war dieses Laubhüttenfest besonders bekannt für seine wunderbare Beleuchtungszeremonie. Am zweiten Abend des Festes und an jedem weiteren der acht Abende, wurde der Tempel von vier riesigen Leuchtern erhellt.
Der rabbinische Kommentar, die Mischna, berichtet uns: „[…] es war kein Hof in Jerusalem, der vom Licht von Bêt Hasche`ûba nicht widerstrahlte“ (Sukka 5, 3).
Es geschah in diesem Kontext, dass Jeschua (Jesus) ausrief: „[…] Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Joh. 8, 12). Wochen später war Er wieder einmal im Tempel. Es war Chanukka (Joh. 10, 22), als Jesus verkündigte: „Ich und der Vater sind eins“ (Joh. 10, 30).
Ich finde es erstaunlich, dass Jesus diese beiden Feste wählte, um solch kühne messianische Behauptungen aufzustellen. Er hat ganz sicher nicht „Sein Licht unter den Scheffel gestellt“.
Die Feierlichkeiten am Chanukkafest und die Geburt des Messias sind beides Lichterfeste, die auf das Licht der Welt hindeuten, auf Jesus. Und darin liegt für uns heute die Herausforderung. Es ist ein Vorrecht und eine Verantwortung, Sein Licht jederzeit strahlen zu lassen, besonders in dieser festlichen Jahreszeit. Denn der Eine, der erklärte: „Ihr seid das Licht der Welt […]“ (Mt. 5, 14, hervorgehoben von uns). Obwohl wir nicht in gleicher Weise Licht sind wie Jesus, haben wir jedes Mal, wenn wir Ihn verkündigen, Anteil an Seiner Funktion und breiten Seine Freude aus.
In diesem Monat, in dem wir die Lichter bewundern, können wir jedem, der uns zuhören möchte, sagen, dass uns die Schönheit dieser Lichter an Denjenigen erinnert, der wahrhaft das Licht der Welt ist.