Zurzeit tickt die Uhr für Israel in einem wichtigen Countdown. Tatsächlich ist dieses Rückwärtszählen zum Start seit mehr als 3000 Jahren ein jährlich wiederkehrendes Ereignis. Es ist eine biblische Anordnung, die Zeit zwischen zwei wichtigen jüdischen Festen zu markieren, dem Passahfest, das am 22. April bei Sonnenuntergang begann und Schawuot, das am 11. Juni bei Sonnenuntergang beginnen wird.

Im 3. Buch Mose wird diese Anordnung erklärt, „Danach sollt ihr euch vom Tag nach dem Sabbat, von dem Tag, da ihr die Webegarbe darbringt, sieben volle Wochen abzählen, bis zu dem Tag, der auf den siebten Sabbat folgt, nämlich 50 Tage sollt ihr zählen, und dann dem Herrn ein neues Speisopfer darbringen.” (3. Mose 23, 15-16).

Die Rückwärtszählung markiert die 49 Tage zwischen dem Fest der Erstlingsfrüchte am Passahfest und den Erstlingsfrüchten an Schawuot.

Heute spricht die Rückwärtszählung zu uns nicht nur von Gottes Taten

Heute spricht die Rückwärtszählung zu uns nicht nur von Gottes Taten, die entscheidend für Israels Geschichte gewesen sind, sondern von dem Schicksal, das jüdische und nichtjüdische Menschen gleichermaßen in Ihm erleben können. Es hilft uns dabei, uns daran zu erinnern, dass der Gott, der uns errettet hat, und in der Vergangenheit zu Seinem Volk gesprochen hat, derselbe Gott ist, auf den wir uns heute und in Zukunft verlassen können. Schließlich ist Jeschua derselbe, „gestern und heute und auch in Ewigkeit!“ (Hebräer 13, 8).

Dies war auch für Israel eine große Versuchung – sich um Schutz an Götzen zu wenden statt an den einen wahren Gott.

Es scheint, als habe Gott Israel absichtlich in ein schwieriges Land gepflanzt, in ein Land, in dem nach natürlichem Maßstab der landwirtschaftliche Erfolg recht unsicher war. Israels Nachbarn begegneten ihren Hoffnungen und Ängsten, indem sie Baꞌal verehrten. Dies war auch für Israel eine große Versuchung – sich um Schutz an Götzen zu wenden statt an den einen wahren Gott.

In mancherlei Weise ist unser Wandel als an Jesus Glaubende nicht anders. Ja, wir haben Vergebung erlangt, aber während wir auf die Erfüllung der Versprechen Gottes in unserem Leben warten, mögen wir vielleicht beides erleben, eifrige Erwartung und gleichermaßen die Versuchung, jemandem oder etwas anderem mehr zu vertrauen als Gott.

Was taten gottesfürchtige Israeliten, wenn die Winde stark bliesen und es aussah, als ob die Ernte ausbleiben würde?

Was taten gottesfürchtige Israeliten, wenn die Winde stark bliesen und es aussah, als ob die Ernte ausbleiben würde? Wir können uns vorstellen, dass auch sie beteten und Gottes Gerechtigkeit suchten und Gottes Versorgung erwarteten, aufgrund dessen, was Er in der Vergangenheit getan hatte.

Ein wichtiger Aspekt der Erwartung ist das Verständnis, dass wir Teil einer größeren Geschichte sind, mit einer Vergangenheit, die uns lehrt, in beidem, in der Gegenwart und in der Zukunft Gott zu vertrauen. Da Schawuot darauf zurückweist, wie Gott die Kinder Israel aus der Sklaverei befreite, blicken wir in unsere Vergangenheit und sehen, wie Gott uns von Sünde befreit hat. Er leitete die Israeliten auf ihrem Weg in ein Land des Überflusses, in welchem sie die Erstlingsfrüchte zurückgeben sollten, um ihre Dankbarkeit zu zeigen und zu vertrauen auf Gott, der eine überfließende Ernte garantieren wird.

Gott sorgte für heilige Tage, um den Israeliten zu helfen, Ihm im Blick auf die Zukunft zu vertrauen, basierend auf Seine gehaltenen Versprechen in der Vergangenheit und Gegenwart. Auch wir brauchen Erinnerungen, um Gott bezüglich unserer Zukunft zu vertrauen. Er hat versprochen, dass dieses Vertrauen uns zur Auferstehung und zum Leben mit Ihm führen wird in dem letztendlichen „verheißenen Land“, das Er für uns vorbereitet hat. Diejenigen, die Jeschua folgen, müssen sich an diesen größeren Zusammenhang erinnern. Alle unsere Tage sollten geweiht sein, Tage im Vertrauen darauf, dass Er treu ist, Seine Versprechen zu halten.