Drei entscheidende Worte

Eines Tages sah ich einen Mann, der gerade im Park joggte. Auf den Rücken seines Sweatshirts war eine Botschaft gedruckt: „Jesus ist gestorben. Jesus ist auferstanden.“ Ich weiß noch, wie ich damals dachte: „Ganz nett, aber nicht ganz richtig.“

Jesus ist nicht einfach nur gestorben und von den Toten auferstanden – Jesus ist für unsere Sünden gestorben. Fehlen oder Vorhandensein dieser drei Worte machen den Unterschied zwischen der bloßen Weitergabe einer Nachricht einerseits und der Weitergabe von Gottes Guter Nachricht andererseits. Wenn wir an das eine glauben, gehören wir zu den „Wissenden“. Wenn wir an das andere glauben, gehören wir zu denen, die mit Gott im Reinen sind.

Jesus ist nicht einfach nur gestorben und von den Toten auferstanden – Jesus ist für unsere Sünden gestorben.

Als ich einmal eine ältere jüdische Frau namens Lilly lehrte, wurde mir die Wichtigkeit dieser drei Worte („für unsere Sünden“) ganz neu bewusst. Wir hatten uns schon einige Male getroffen und gemeinsam die jüdische Bibel untersucht. So konnte Lilly herausfinden, was genau denn dort über die Identität des verheißenen Messias geschrieben stand. Eines Nachmittags lasen wir dann Daniels Prophetie über den Zeitpunkt fürs Kommen des Messias (Daniel 9). Als Geschäftsfrau war Lilly an die Arbeit mit Zahlen gewöhnt. Sie schnappte sich einen Stift, zählte die von der Prophetie angegebenen Jahre zusammen und kam zu der „verblüffenden“ Schlussfolgerung: Jesus muss derjenige sein, auf den wir Juden schon all diese Jahre gewartet haben!
„Hier steht es ja schwarz auf weiß!“, rief sie.

„Meinen Sie also, dass er der Messias ist?“, erkundigte ich mich.

„Er muss es sein. Ich kann mir nicht vorstellen, wie unser Volk das übersehen konnte.“

Ich dachte, Lilly wäre bereit, den Herrn im Gebet anzunehmen. Also fragte ich: „Nun, können Sie also zugeben, dass jeder von uns die Sache ‚verpatzt‘ hat – dass wir letzten Endes Gott nicht gefallen können, dass wir gesündigt haben?“

Ich erwartete nichts anderes als Zustimmung von ihr. Stattdessen erschien ein Ausdruck der Überraschung auf ihrem Gesicht, und sie rief: „Oh nein. Ich habe nicht gesündigt. Ich lüge nicht. Ich betrüge nicht. Ich habe niemals jemanden ermordet. Ich habe auch nie Ehebruch begangen oder irgendetwas dergleichen getan. Ich führe ein gutes Leben; ich bin ein guter Mensch.“ Ihr Ton war ganz und gar nicht prahlerisch; sie äußerte einfach nur, was sie für die Wahrheit über sich hielt.

An jenem Nachmittag war Lilly nicht umzustimmen; daher plauderten wir noch ein wenig und machten Pläne, uns erneut zu treffen. Als ich eine Woche später zurückkam, hatte ich nur ein einziges Ziel vor Augen – ihr zu zeigen, dass wir alle gesündigt haben und nicht die Herrlichkeit Gottes erlangen. Dass Jesus der Messias ist, hatte sie erkannt. Ihn allerdings als Retter von ihren Sünden anzunehmen, war etwas ganz anderes.

„Lilly“, begann ich, „erinnern Sie sich, wie Sie zu der Schlussfolgerung gelangt sind, dass Jesus der Messias ist?“ Sie nickte. „Damals haben Sie mich gefragt, warum so viele Menschen aus unserem Volk seine Kennzeichen nicht erkannt haben. Ich glaube, ich kann Ihnen eine Antwort darauf geben, wenn Sie sie hören möchten.“

„Ja, das möchte ich gern“, erwiderte sie.

Jesus ist nicht einfach nur der Messias. Er ist der Messias, der uns von den Folgen unserer Sünde rettet.

„Die Sache ist nicht, dass die Leute seine Kennzeichen nicht erkannt hätten, Lilly. Die Sache ist, dass sie – dass wir – unsere Not nicht erkannt haben. Wissen Sie, Jesus ist nicht einfach nur der Messias. Er ist der Messias, der uns von den Folgen unserer Sünde rettet. Aber wenn wir gar nicht glauben, dass wir Sünder sind – tja, dann brauchen wir auch keinen Messias, der uns von unseren Sünden rettet.“

„Das beschreibt mich, nicht wahr?“, fragte sie ruhig.

„So ist es“, stimmte ich zu. „Darf ich Ihnen erklären, warum ich glaube, dass wir alle Sünder sind – selbst, wenn wir ein sehr gutes Leben führen?“ Ich schilderte ihr, wie Sünde laut der Bibel nicht nur eine Tat ist, sondern vielmehr eine Krankheit – eine Krankheit, die uns alle betrifft und uns alle umbringt. Zu den abscheulichsten „Nebenwirkungen“ dieser Krankheit gehört, dass wir uns ihrer Existenz nur zu oft gar nicht bewusst sind. Wir fühlen uns richtig prima. Aber ob wir uns nun prima fühlen oder nicht, es bleibt eine Tatsache: Wir sterben an der Krankheit namens Sünde.

„Lilly“, sagte ich, „Sie fühlen sich nicht krank; aber die Bibel lehrt, dass Sie diese Krankheit haben und davon geheilt werden müssen. Möchten Sie daran glauben, was die Bibel lehrt?“

„Ja“, antwortete sie nach einem Augenblick des Nachdenkens. „Das möchte ich. Das tue ich.“

„Möchten Sie also mit mir beten und Jesus darum bitten, dass er Ihnen vergibt und die Folgen dieser Krankheit namens Sünde wegnimmt?“, fragte ich.

„Ja, das will ich“, sagte sie. Und sie tat es.

Jesus ist nicht einfach nur gestorben und von den Toten auferstanden. In 1. Korinther 15,1-5 finden wir die Definition des Evangeliums, das wir verkündigen müssen: „…dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften … dass er begraben worden ist und dass er auferstanden ist am dritten Tag nach den Schriften…“

Wenn wir das Konzept der Sünde aus unserem Zeugnis ausklammern, predigen wir nicht das Evangelium. Vielleicht können wir unser Gegenüber davon überzeugen, dass die Prophetien aus dem Alten Testament im Leben des Jesus von Nazareth erfüllt worden sind. Aber wenn wir nicht erklären, dass Jesus die Lösung fürs Problem der Sünde in unserem Leben ist – dann betrügen wir unser Gegenüber um die Möglichkeit, Buße zu tun und Gottes Vergebung zu empfangen. Wir müssen den Menschen sehen helfen: Jeschuas Tod und Auferstehung sind nicht lediglich objektive historische Fakten für unser geistiges Konto. Sie müssen dieses Ereignis für sich ganz persönlich annehmen und in ihr Herz aufnehmen. Mit dem Thema Sünde müssen wir uns befassen. Wenn nämlich nichts von Sünde gesagt wird, versteht auch niemand die Notwendigkeit der Umkehr. Und wenn keine Umkehr zu Gott stattfindet, gibt es auch keine Beziehung zu Gott.

Das ist das vollständige Evangelium. Mögen wir nie weniger als das predigen!